Der Chatbot als Sparringspartner

Der Chatbot als Sparringspartner

KI IN DER LEHRE

D
er Hausarbeiten verfassende Chatbot ist zum Freund und Helfer der Studenten geworden. Das ergibt eine bundesweite Befragung von Forschern der Universität Frankfurt, an der fast viertausend Studenten aller Fachbereiche teilnahmen. Weit mehr als die Hälfte der Befragten gab an, texterzeugende KI-Systeme wie ChatGPT des Öfteren oder sogar täglich zu benutzen. Zwar werden die Chatbots auch für Hilfsarbeiten wie die Literaturrecherche, die Entwicklung von Fragestellungen oder die Zusammenfassung von Quellen herangezogen. Doch vor allem benutzen Studenten sie dazu, sich von ihnen komplette Texte schreiben zu lassen. Dieser Trend dürfte in den kommenden Jahren noch zunehmen, zumal sich auch in den höheren Schulklassen die entlastende Wirkung der KI bei der Erledigung von Hausaufgaben herumgesprochen hat. Die gute alte Hausarbeit wird als Leistungsnachweis bald ausgedient haben, weil sich die Anteile von Mensch und Maschine nicht mehr auseinanderhalten lassen. Da ein KI-gesteuerter Dialogpartner auf gleiche Fragen individuelle Antworten liefert, läuft der Einsatz von Plagiatssoftware ins Leere.

Doch viele Dozenten und Lehrer haben mittlerweile den Blick von der dunklen Seite der generativen KI abgewandt und ihre lichtvollen Aspekte entdeckt. Sie äußern sich begeistert über das unterstützende, ja inspirierende Potential dieser Systeme. Schüler und Studenten sollen den Chatbot nicht als Autorendouble nutzen, sondern als textvorbereitenden Tutor und Helfer bei der Informationssammlung, der zudem Gliederungsvorschläge macht, Fragestellungen entwirft und Formulierungshilfen liefert. Und wenn dann der menschliche Autor seinem maschinellen Tutor die – immerhin noch selbst getextete – Arbeit vorlegt, bekommt er von ihm Verbesserungstipps.

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